Gemeinde und Kirchenkreis geprägt: Trauer um Gerd Westermayer

Im Alter von 89 Jahren ist am 31. Juli Pfarrer Gerd Westermayer in Gemünden verstorben. Gerd Westermayer war seit 1961 als Seelsorger auf dem Hunsrück tätig und prägte in all den Jahren nachhaltig seine Gemeinden und den Kirchenkreis Simmern-Trarbach.

1934 in Thüringen geboren, wuchs Gerd Westermayer in Oberbayern auf. Er studierte in Wuppertal, Hamburg, Basel und Bonn, im Anschluss wurde er Vikar am Paul-Schneider-Gymnasium in Meisenheim und 1961 in den Kirchengemeinden Dickenschied und Womrath. Nach der Ordination 1962 blieb er als Hilfsprediger in der Gemeinde, bevor er dann 1964 Gemeindepfarrer in Dickenschied und Womrath wurde und er hier mit seiner Familie sein Zuhause fand. Er blieb bis zu seinem Ruhestand 1999 als Seelsorger in dieser Gemeinde, wozu ab 1963 auch Rohrbach und Hecken sowie ab 1976 Woppenroth und Lindenschied gehörten und verbrachte seinen Ruhestand in Womrath.

Gerd Westermayer hat aber nicht nur in seinen Gemeinden prägend gewirkt, er engagierte sich vielfältig auch im Kirchenkreis Simmern-Trarbach. So war er lange Jahre Mitglied im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises, er wirkte als Schulreferent, als Jugendpfarrer und als Vorsitzender des Finanzausschusses der Kreissynode. Zudem war er erster Friedensbeauftragter des Kirchenkreises und engagierte sich lange Jahre in der Beratung und Begleitung von Kriegsdienstverweigerern. Ein großer Teil seines Engagements galt aber auch dem Gedenken an den früheren Dickenschieder Pfarrer Paul Schneider, der 1939 im KZ Buchenwald ermordet wurde. Am Herzen lag ihm auch die Integration der jüngeren Pfarrfamilien, die in den Hunsrück kamen. Seine von ihm organisierten Ausflügen der Pfarrkonvente des Kirchenkreises waren dies immer gute Gelegenheiten, die anderen Pfarrerinnen und Pfarrer, aber auch die Region kennenzulernen.

„Zusammen mit seiner 2011 verstorbenen Frau Hilde, die lange Jahre die Frauenhilfe im Hunsrück leitete und auch als Prädikantin tätig war, hat er seine Gemeinden durch seine am biblischen Zeugnis ausgerichtete Haltung intensiv geprägt und auch darüber hinaus viele Dienste versehen“, würdigt Synodalassessor Christian Hartung den Verstorbenen. Und er ist sich sicher: „Gerd Westermayer hinterlässt im Hunsrück viele Spuren.“

  • 3.8.2023
  • Dieter Junker
  • Red