Weichen für die Zukunft des Kirchenkreises werden gestellt

Es sind viele Themen, die auf die Mitglieder der Kreissynode des Kirchenkreises Simmern-Trarbach warten, die am kommenden Samstag zu ihrer Herbsttagung in Gösenroth zusammenkommen wird. Dabei geht es unter anderem um die Umsetzung der „AG Simmern-Trarbach 2023“, um den Haushalt für das kommende Jahr und um Nachwahlen.

Bereits im Sommer hatte die Kreissynode mehrere Grundsatzbeschlüsse zur Umsetzung der Vorschläge der AG Simmern-Trarbach 2030 gefasst, nun geht es in Gösenroth um die konkrete Umsetzung. So sollen künftig für einen Erprobungszeitraum alle Gemeindepfarrstellen an den Kirchenkreis angebunden werden. Alle Kirchengemeinden haben hier bereits im Vorfeld dieser Veränderung zugestimmt, nun muss die Kreissynode die entsprechenden kreiskirchlichen Pfarrstellen einrichten.

Gleiches gilt für das Gemeindemanagement, das die Pfarrerinnen und Pfarrer von der Verwaltungsarbeit entlasten soll. Hier sind 2,5 Vollzeitstellen im Kirchenkreis angedacht. Ebenso weitere 2,5 Vollzeitstellen sind für die Gemeindepädagogik vorgesehen, so dass es insgesamt zehn Gemeindepädagogikstellen im Kirchenkreis geben wird. „Das heißt aber nicht, dass wir die neuen Stellen sofort besetzen werden. Hier sind erst einmal noch Ausschreibungen nötig, auch ist das alles von der weiteren Konzeption in der Gemeindepädagogik abhängig“, so Superintendent Markus Risch in der Presbyter-Pfarrer-Konferenz, die zur Vorbereitung der Synode tagte.

Im Mittelpunkt der Kreissynode steht ein Vortrag von Pfarrer Erik Zimmermann aus Hottenbach, der zum „Hunsrücker Bekenntnis“ von 1934 sprechen wird. Dieses Bekenntnis, vor fast 90 Jahren verfasst, wurde zur Zeit des Kirchenkampfes von Presbytern und Pfarrern der Hunsrücker Kirchengemeinden in Büchenbeuren verabschiedet, noch vor dem Barmer Bekenntnis der Bekenntnissynode, das heute zu den Bekenntnisschriften der Evangelischen Kirche im Rheinland gehört.

„Dieser Vortrag fällt in eine denkwürdige Zeit, wo in Deutschland wieder Ideologien aufstehen, die jüdisches Leben auch in unserem Land schwer machen. Daher ist es gut, dass wir als Kreissynode uns diesem Thema widmen“, verdeutlichte Superintendent Markus Risch. In diesem Zusammenhang liegt den Kreissynodalen auch ein Antrag vor, in dem der Kirchenkreis entschieden dem Antisemitismus entgegentritt und die Verbundenheit mit dem Judentum ausdrücken möchte.

Beschließen soll die Kreissynode auch den Etat des Kirchenkreises für das kommende Jahr. Er hat ein Haushaltsvolumen von 15,9 Millionen Euro und schließt mit einem Fehlbetrag von fast 340.000 Euro ab, der durch eine Entnahme aus dem Sonderposten „Finanzausgleich“ ausgeglichen werden soll. Größere Investitionen sind im kommenden Jahr nicht vorgesehen. „Dennoch ist es ein Haushalt in einer Umbruchzeit“, so Andreas Eck, der Verwaltungsleiter des Kreiskirchenamtes in Kirchberg.

Die Gründe dafür liegen in der Umsetzung der Vorschläge der AG Simmern-Trarbach 2023, der Etablierung von multiprofessionellen Teams in den Kooperationsräumen, die Anbindung der Pfarrstellen an den Kirchenkreis sowie die neuen Stellen in der Gemeindepädagogik, der Kirchenmusik und dem Gemeindemanagement. „Dies spielt alles in der Haushaltsplanung eine wichtige Rolle“, betonte Andreas Eck in der Presbyter-Pfarrer-Konferenz.

Neben diesen Punkten stehen Wahlen auf der Kreissynode an. So soll eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Uwe Jost gefunden werden, der als Synodalältester aus dem Kreissynodalvorstand zurückgetreten ist. Auch geht es um einen Antrag zum Kirchenasyl an die Landessynode der rheinischen Kirche, die Entlastung des Jahresabschlusses 2020, die Errichtung eines Gemeinsamen Pastoralen Amtes in der Kirchengemeinde Büchenbeuren-Laufersweiler-Gösenroth und die Kollekten für 2024.

Die Kreissynode wird am Samstag, 11. November, um 8.30 Uhr mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Kirche in Gösenroth eröffnet, die Beratungen der Synode beginnen gegen 10.15 Uhr im Bürgerhaus mit dem Bericht des Superintendenten und der Aussprache dazu sowie den Berichten der Kirchengemeinden, der Synodalbeauftragten, der einzelnen Arbeitsbereiche und der Verwaltungsleitung.

  • 7.11.2023
  • Dieter Junker
  • Dieter Junker