Den Glaubenden und Suchenden Halt geben und Menschen nahe sein

In einem Gottesdienst in der Nunkirche in Sargenroth wurde Bernd Bazin als neuer Pfarrer der Pfarrstellen für Sargenroth-Mengerschied und Simmern sowie für besondere Aufgaben im Kooperationsraum Simmern-Rheinböllen eingeführt. Es ist eine kreiskirchliche Erprobungspfarrstelle, in der der Schwerpunkt auf Verkündigung und Seelsorge liegen soll.

„Ein neuer Pfarrer ist keine Erlösung, aber ich spüre deutlich, dass alle aufgeatmet haben, als die Stelle geradezu in Rekordzeit besetzt werden konnte“, meinte Superintendent Markus Risch beim Gottesdienst. Auch wenn Pfarrerinnen und Pfarrer Aufgaben im Blick auf die Predigt und die Seelsorge ihrer Gemeinden übernehmen würden, so seien sie letztlich Teil einer großen Dienstgemeinschaft, zu der alle gehören würden. „Wir alle gemeinsam sind von Jesus beauftragt, den Menschen von ihm zu erzählen“, so der Superintendent.

Bernd Bazin bringe viele Erfahrungen für seine künftige Aufgaben mit, gab sich Markus Risch überzeugt. „Neben Gemeindeerfahrung in Essen, Issum und Krefeld waren es gerade auch Arbeitsfelder außerhalb der gewohnten gemeindlichen Pfade, die Dich geprägt haben“, betonte er in Richtung des neuen Seelsorgers und verwies auf seine Tätigkeit in der Notfallseelsorge, der Schule, im Krankenhaus, der Seelsorge in der Bundeswehr, der Kulturarbeit zur Vorbereitung der Landesgartenschau und nicht zuletzt die schwierige Arbeit in der Flutseelsorge an der Ahr.

Die Kirche befinde sich in einer Veränderung, aber sie sei dabei nur Teil von gesamtgesellschaftlichen Umwälzungen, die vielen Menschen Angst und Sorge bereiten würden, unterstrich der Superintendent. Doch gerade der Advent sei Anlass, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. „Im Lukasevangelium heißt es, wir sollen aufsehen und unsere Häupter erheben, weil sich unsere Erlösung nahe. Diese Erlösung ist niemand anderes als Jesus Christus selbst, den wir jetzt in der Adventszeit so sehnlich erwarten“, betonte Markus Risch. Darum dürften Christinnen und Christen voller Erwartung und Hoffnung die Köpfe erheben und beschwingt durch die Welt gehen, und alle, die ihnen begegnen, darauf hinweisen, dass Christus gekommen sei für jede und jeden. „Dafür sind wir da, wir alle gemeinsam, nicht nur die Pfarrerinnen und Pfarrer. Doch wir wollen auch dankbar sein, dass wir Menschen wie Bernd Bazin haben“, so der Superintendent.

Den Glaubenden und Suchenden Halt geben und den unterschiedlichen Menschen in den Gemeinden nahe sein, das ist dem neuen Pfarrer ein wichtiges Anliegen. „Wir brauchen mehr Leidenschaft im Handeln, der Vermittlung der christlichen Botschaft und in der Verbindung untereinander“, betonte Bernd Bazin in seiner Predigt. Die Kirchengemeinde könne hier ein besonderer Ort von Bindungen sein, für die, die immer kommen wie auch für die, die nie kommen oder nur sporadisch da sind. „Das alles ist wichtig“, so der neue Pfarrer. Was lasse die Kirche leidenschaftlich werden? „Es sind die Beziehungen. Wir sind aufgefordert, auf das Zwischenmenschliche zu achten. Das gilt für uns, das gilt für die Kirche“, unterstrich er.

Der neue Pfarrer ist gebürtiger Hildener und aufgewachsen in Monheim am Rhein. Bei der Bundeswehr entschloss er sich zum Theologiestudium, das ihn nach Wuppertal, Edinburgh, Heidelberg und Bochum führte. Sein Vikariat absolvierte er in Essen, es folgte bis 2002 eine Stelle in der Notfallseelsorge sowie eine Gemeindepfarrstelle in Krefeld. Von 2009 bis 2019 war er Militärpfarrer, zuletzt war er in der Katastrophenhilfe im Ahrtal nach der Flut tätig. Der neue Pfarrer ist verheiratet, er hat vier Kinder aus erster Ehe und lebt mit seiner Frau und deren zwei Kindern im Pfarrhaus in Sargenroth.

Er habe sich bewusst für den Hunsrück entschieden, betonte Bernd Bazin im Gemeindebrief. Sowohl im kirchlichen als auch im sonstigen gesellschaftlichen Leben erkenne ich im Hunsrück eine enorme Innovationskraft und Freude am Entdecken neuer Wege. „Ich schätze die Weite des Hunsrücks, denn ich bin selbst jemand, der immer wieder seine Grenzen hinausschiebt“, so der neue Pfarrer.

  • 4.12.2022
  • Dieter Junker
  • Dieter Junker