Corona-Auswirkungen sind immer noch spürbar

Frauen spielen in der Kirche eine große und wichtige Rolle. Das gilt nicht zuletzt auch für die evangelischen Frauenhilfen, die eine wichtige Stütze kirchlicher Arbeit gerade im Hunsrück bilden. Doch die Gruppen im Kreisverband Hunsrück werden weniger, und die Mitglieder in den Gruppen werden älter.

„Unsere Mitgliedszahlen sind leider seit Jahren rückläufig und es werden weiterhin Gruppen abgemeldet“, meinte Iris Pupak, die Regionalreferentin Süd der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland, bei der Mitgliederversammlung des Frauenhilfe-Kreisverbandes Hunsrück im Paul-Schneider-Haus in Simmern. Sie gab anstelle der erkrankten Sprecherin des Leitungsteams des Kreisverbandes, Renate Brenner, den Jahresbericht ab. Manche Gruppen würden sich daher nun auch zusammentun und gemeinsame Treffen organisieren.

Aktuell hat der Kreisverband noch 215 Mitglieder, vor einem Jahr waren es noch fast 300. Und im vergangenen Jahr haben sich weitere drei Gruppen aufgelöst, dem Kreisverband gehören nun noch 25 Gruppen an. Gerade die Pandemie hat den Frauengruppen schwer zu schaffen gemacht. „Wir spüren die Auswirkungen von Corona noch immer, auch wenn sich die Frauen mittlerweile wieder treffen können“, so Iris Pupak.

So gab es im vergangenen Jahr auch wieder einige Veranstaltungen. „Nach zwei Jahren gab es erstmals wieder eine Abendwanderung in Gemünden, auch besuchten die Frauen einen regionalen Frauenkirchentag in Neuwied und im Oktober lud die Frauenhilfe zu einer Studienveranstaltung zu Advent und Weihnachten“, berichtete die Regionalreferentin, die in wenigen Tagen in den Ruhestand geht und deswegen von den Hunsrücker Frauen mit einem Präsent verabschiedet wurde.

Sie schätze sehr die Zusammenarbeit mit den Frauenhilfen, betonte die Frauenreferentin des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, Susanne Reuter, in einem Grußwort, das verlesen wurde, da sie nicht zum Treffen kommen konnte. Es gebe hier ein gutes Miteinander, was sich auch in den zahlreichen Veranstaltungen zeige, meinte Susanne Reuter und verwies auf den Miriam-Sonntag oder das Friedensgebet in der Friedensdekade auf dem Marktplatz in Bell. Daher freue sie sich auf die weitere gute Zusammenarbeit.

Mut machen wollte den Frauen aber auch der Superintendent des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, Markus Risch. „Manche Gruppen hören auf, dafür gibt es aber auch Neuaufbrüche“, meinte er. Aus alten Strukturen ausbrechen, Neues denken und sich einfach mal auf den Weg machen, das könne auch neue Perspektiven eröffnen, gab der Superintendent zu bedenken. Dabei betonte er aber auch, dass im Kirchenkreis trotz anstehender Strukturdebatten an der Frauenarbeit nicht gerührt werde, was von der Frauenhilfe mit viel Beifall und Zustimmung aufgenommen wurde.

„Die Arbeit der Frauen in der Kirche ist unheimlich wertvoll, da gehören auch die Frauenhilfen dazu“, unterstrich der Superintendent und meinte mit Blick auf die mehr als hundertjährige Geschichte der evangelischen Frauenhilfen: „Im 19. Jahrhundert waren die Frauenhilfen revolutionär. Werden sie nun ruhig wieder revolutionär.“

  • 16.3.2023
  • Dieter Junker
  • Dieter Junker