Rheinböllen: Mit Jesus unterwegs

In Zeiten von Corona ist die Natur eine gute Lehrmeisterin und so zieht es viele Menschen hinaus. Nach den guten Erfahrungen im vergangenen Jahr hatten Daria Thoi, Thomas Schneider und Wolfgang Jöst auch in diesem Jahr wieder eine ökumenische Wanderung rund um Rheinböllen geplant.

18 Christen aus beiden Konfessionen trafen sich am Samstag, 26. Juni schon um 9 Uhr zu einem ökumenischen Weg mit geistlichen Impulsen. Auf den gut zehn Kilometern des Stadtrundweges waren sie vier Stunden unterwegs mit neun Stationen aus dem Leben Jesu und lebendigen Impulsen und Anregungen für das eigene Leben. Gestartet wurde gemeinsam in der evangelischen Kirche in Rheinböllen mit der Frage „Wer sind meine Vorbilder?“ und der Jüngerberufung. Am Alten Friedhof folgte die Station mit der Sturmstillung und der Erinnerung an Situationen, in denen der Glaube an Jesus Ruhe und Kraft gab.

Nachdem die Gruppe mit Jesus und seinen Jüngern vorbei an Wiesen und Kornfeldern gezogen waren, hörte sie an einem Baum auf der Höhe über Dichtelbach mit wunderschönem Blick auf Rheinböllen die Botschaft „Sorget nicht!“ Es folgte ein Blick auf den Gegenverkehr des Lebens und die Geschichte von der Auferweckung eines jungen jüdischen Mannes am Jüdischen Friedhof. Dann schlängelte sich der Weg durch schattige Wälder am Wildpark vorbei, wo vom starken Glauben einer ausländischen Frau erzählt wurde. Weiter führte der Weg bis hinauf auf die Höhe vor Mörschbach, wo nach einer Pause mit selbstgebackenen Brötchen von Wilhelm Hoffmann, die Wende kam.

Jesus spricht von seinem Weg ins Leiden und lädt ein, mit ihm zu gehen. So nahm jede und jeder der Teilnehmenden ein Stück Holz mit auf den Weg, weil Jesus alle auffordert, ihr Kreuz zu tragen. An der Birkenallee über Rheinböllen entdeckten die Teilnehmer oben im Baum den Zöllner Zachäus, dem die Sicht auf Jesus verbaut war und der dann überraschend zu seinem Gastgeber wird. Mit Zachäus verwandelt machten sich alle auf den Weg durch die Stadt zum Goethepark, wo aus den mitgebrachten Hölzern ein Kreuz gelegt und Erfahrungen mit Tod und Sinnlosigkeit erinnert wurden. Das letzte Wegstück bis zur Katholischen Kirche war dann der Emmausweg von der Erfahrung der Trauer bis hin zur Begegnung mit dem Auferstandenen und einem gemeinsamen Teilen des Brotes. Im Pfarrgarten endete der Weg bei einer köstlichen Gulaschsuppe.

Besonders schön war, dass draußen gemeinsam gesungen werden konnte und es immer einen oder eine Weggefährtin gab, mit der man die Gedanken austauschen oder einfach erzählen konnte. So war Begegnung möglich, die alle bereichert hat. Wie sagte anfangs einer im Blick auf die andere Kirche: „Heut war ich bei der Konkurrenz!“ Aber Konkurrenz heißt eigentlich nicht gegeneinander, sondern ,zusammen laufen´ und, wie wir erfuhren auch zusammen essen. So wächst man zusammen.“

  • 27.6.2021
  • Red
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